Eine Herrschaft des Friedens
Schon mehr als 700 Jahre vor der Geburt Jesu wurde durch Jesaja die Geburt eines Friedens-Königs vorausgesagt, unter dessen Herrschaft der “Frieden kein Ende” haben würde:
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friedefürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
Jesaja 9, 5+6
Und unmittelbar mit der Geburt Jesu wurde dieses Versprechen wiederholt und nicht nur auf Israel, sondern auf die ganze Welt ausgedehnt:
Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!« Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten: »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu.«
Lukas 2,13+14
Wo ist der Friede?
Was ist die Bilanz dieser Zusagen mehr als 2.000 Jahre nach der Geburt Jesu? Gibt es überhaupt eine positive Wirkung des Christentums auf den Frieden? Reihte sich in diesen 2.000 Jahren nicht Krieg an Krieg, teilweise sogar mit der Behauptung, Kriege im Namen des Christentums zu führen? Leiden wir nicht auch heute, gefühlt mit wieder zunehmender Tendenz, an einer Überzahl grausamer Kriege auf dieser Welt? Wo ist der Friede?
Jesus sprach selbst über den Frieden. Er adelte die Menschen, die Frieden stiften als “Kinder Gottes” und nannte sie glückliche Menschen (nachzulesen in der Bergpredigt, Matthäus 5,9).
Und immer wieder schenkte Jesus Menschen Frieden. Wie in den Berichten der Evangelien zu lesen ist, gab er ihnen Frieden zusammen mit Heilung oder Befreiung von seelischer Last durch Schuld (z.B. Markus 5,34; Lukas 7,50 & 8,48).
In seinen Worten und seinem Verhalten wird deutlich, dass er sich dem Einzelnen zuwendet, um ihm oder ihr Frieden zu ermöglichen. Ihm ging es nicht um ein politisches System. Auch wenn das Friedensprinzip, Waffen zu wandeln in Werkzeuge, “Schwerter zu Pflugscharen machen”, aus der Bibel stammt (siehe Jesaja 2,4 und Micha 4,3), so war und ist es dort nicht als politische Aktion gemeint, mit der man Frieden schaffen könnte. Vielmehr wird die Folge innerlich veränderter Menschen unter der zukünftigen Herrschaft des Messias als Friedenskönig beschrieben.
Die Bibel macht eine Wirkkette klar: Frieden zwischen den Völkern braucht Frieden zwischen den einzelnen Menschen. Und Frieden mit anderen gelingt nur dem, der Frieden mit sich selbst hat. Wirklichen Frieden mit sich selbst hat wiederum nur, wer Frieden mit Gott hat.
Der Welt Frieden zu bringen, setzt also voraus, den Menschen die Möglichkeit zu geben, diese Wirkkette von innen nach außen zu durchlaufen. Das Geschenk des Friedens ist zuerst das Geschenk des Friedens mit Gott. Hierzu wurde Gott Mensch, kam selbst zu den Menschen, um uns in Sturheit und Blindheit Verlorenen die volle Versöhnung anzubieten.
Wenn du doch erkennen würdest, was dir den Frieden bringt! Doch du bist blind dafür.
Jesus in Lukas, 19,42
Was ich euch schenke, ist mein Frieden. Ich gebe euch einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann.
Jesus in Johannes 14,27
Und der Frieden Gottes, der alle menschlichen Gedanken weit übersteigt, wird euer Herz und euer Denken in Christus Jesus bewahren.
Philipperbrief 4,7
Der Weg zum Frieden ist frei
Gottes Geschenk des Friedens kommt in Verbindung mit dem Geschenk der Gerechtigkeit. Nur wenn und nur weil unsere Ungerechtigkeit nicht mehr auf uns lastet, können wir Frieden mit Gott haben. Das Angebot von Jesus Christus ist ein Tausch: Unsere Ungerechtigkeit – alle unsere Verfehlungen – nimmt er auf sich und schenkt uns im Gegenzug seine Gerechtigkeit.
Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.
Römerbrief 5,1
Der Weg zum Frieden ist frei. Das ist der Kern der Weihnachtsfeier und des Osterfests. Es liegt an Dir und mir, das Friedensangebot Gottes anzunehmen im Glauben an Jesus Christus.
Und ja, auch die mehr als 2.700 Jahre alte Prophezeiung des Jesaja wird sich erfüllen. Die Geschichte von Jesus Christus ist mit dem Tod am Kreuz nicht zu Ende. Der Auferstandene wird Gericht halten über alle Menschen; er wird dann als Friedefürst diese Erde regieren und der Frieden wird kein Ende mehr haben. Und es wird Menschen geben, die würdig geachtet werden, von den Toten aufzuerstehen und an jener Welt teilzuhaben. Diese Würde kann ein noch so um Frieden bemühter Lebensstil nicht verschaffen, sondern allein der Tausch meiner Unzulänglichkeit mit Jesu Gerechtigkeit.