gott.de

Wenn es Gott gibt, warum zeigt er sich den Menschen nicht direkter?

Kann Gott sich uns nicht einfach unmissverständlich vorstellen?

Sind wir mal ehrlich. Wozu dieses Spiel und der damit verbundene Aufwand, dass jeder Mensch die Pros & Cons der Existenz Gottes sammeln und abwägen muss? Kann Gott sich nicht einfach aus seinem Versteck herausbewegen und sich uns unmissverständlich vorstellen? Es wäre doch so einfach. Er nutzt einen günstigen Moment, verschafft sich Platz für unsere Aufmerksamkeit und stellt sich uns vor. Wie wenn der CEO eines Konzerns dir und mir einen Termin einstellen würde und wir Klarheit hätten, wer er wirklich ist. Unsere Frage wäre eindeutig beantwortet, alle Zweifel wären in Millisekunden ausgeräumt und der unsägliche Streit über seine Existenz und mit welchem Gott wir es zu tun haben, hätte sich ein für alle Mal erledigt. Alle hätten Klarheit, die Atheisten, die Deisten, die Muslime, die Mystiker und Christen und alle die einer anderen Religion angehören.

Ist Gott tatsächlich einer, der uns allen abverlangt ohne proaktive Face-to-Face Begegnung an ihn zu glauben?

Fakt ist, wir wünschen uns wesentlich mehr Konkretheit von Gott und zwar eindeutige und zwingende Beweise. Das können wir doch von Gott erwarten. Denn es stimmt ja: Auch wenn die Argumente für die Existenz Gottes wirklich weit tragen, so dass man sein Dasein für real halten kann, dann ist das eine wichtige Grundlage, aber doch noch keine zwingende, die einer Beweisführung im Gericht standhalten könnte.

Ist Gott tatsächlich einer, der entdeckt und für real gehalten werden will und uns allen abverlangt ohne proaktive Face-to-Face Begegnung an ihn zu glauben, oder hat sich Gott uns bereits in der Menschheitsgeschichte vorgestellt und wir haben es einfach nicht bemerkt oder wollten es nicht für wahr halten?

Gott hat sich eindeutig gezeigt

Die Bibel stellt sich dieser Frage und stellt eine Behauptung auf: Gott hat sich eindeutig gezeigt. Nicht in einem Dogma, nicht in einer Ideologie oder Institution und nicht in erster Linie in einem Buch, sondern zuallererst als Person, als einer von uns. Als Mensch gewordener Gott: Jesus Christus.

Aber warum sollte das stimmen? Was spricht dafür, dass Gott sich durch Jesus uns Menschen vorgestellt hat?
Mehrere Argumente sprechen für die Glaubwürdigkeit. Ein wesentliches ist das Selbstverständnis von Jesus, Gott selbst zu sein. Ein erstes Beispiel sehen wir darin, dass er den Menschen zu seiner Lebzeit Sünden aktiv vergeben hat. Für die jüdischen Schriftgelehrten konnte das nur einer – und zwar Gott persönlich. Das war Chefsache. (Nachzulesen in Markusevangelium, Kapitel 2 Vers 5-6).

Ein zweites Beispiel finden wir im Johannesevangelium Kapitel 20 Verse 19-28. Der Jünger Thomas, der Jesus skeptisch gegenüber stand und diese Haltung seinen Kollegen verdeutlichte, als sie ihm erzählten, Jesus sei auferstanden und hätte sich ihnen persönlich gezeigt, hielt das für ein reines Märchen und verlangte nach absoluten Beweisen. Jesus liefert ihm den Beweis. Acht Tage nach seiner Auferstehung kommt Jesus durch verschlossene Türen in den Kreis der Jünger und zeigt Thomas seine Hände mit den Spuren seiner Kreuzigung. Mit dieser Begegnung hatte Thomas nicht gerechnet. Seine Skepsis wandelt sich in eine Überzeugung. Jesus ist Gott. Und er drückt das so aus: „mein Herr und mein Gott!“. Thomas erkennt Jesus als Herrn und Gott an. Er betet Jesus als solchen an. Und Jesus lässt diese Anbetung zu. Für jeden war klar, was Jesus damit ausdrückte.

Die religiöse Elite hatte diesen Anspruch von Jesus in mehreren Situationen verstanden und die Anklage wegen Blasphemie veranlasste sie dazu, Jesu Tod zu fordern. 

Hat Jesus die Wahrheit gesagt?

Es lassen sich weitere Beispiele für Jesu Selbstverständnis anführen, doch für dich und mich stellt sich nun eine Frage:

Hat Jesus die Wahrheit gesagt? Es ergeben sich 4 Möglichkeiten:

  1. es ist falsch was Jesus sagt und er weiß das auch – er ist ein eiskalter Lügner
  2. es ist falsch was er sagt, er denkt aber von sich Gott zu sein – er ist ein an Wahnvorstellung leidender religiöser Fanatiker
  3. er hat den Anspruch nie erhoben – Jesus ist ein Mythos
  4. Jesu Anspruch Gott zu sein entspricht der Wahrheit.

Was lässt sich dazu sagen? Die Mythos-Variante kann auf Basis des internationalen Forschungsstands zur historischen Person Jesus beiseitegelegt werden, maßgebende Experten zweifeln nicht an, dass Jesus gelebt hat. Ernsthaft denkbar sind nur noch die drei restlichen Möglichkeiten. Doch was stimmt? Wer ist Jesus für dich? Die Antwort kann uns keiner abnehmen, jeder muss sein eigenes Urteil zum „Fall Jesus“ bilden. Lies die Evangelien und hör dir an, was Jesus gesagt und getan hat. Du kannst dich auch gern mit Literatur beschäftigen, die diese Frage objektiv erörtert. Hierzu ein paar gute Literaturempfehlungen:

  1. The Reception of Jesus in the First Three Centures; B.C. Keith (2019)
  2. Messias Jesus. Seine Geschichte, seine Botschaft und ihre Überlieferung. R. Riesner (2019)
  3. The Case for Jesus. The Biblical and Historical Evidence for Christ; B. Pitre (2019)
Teilauszüge aus dem Buch Frag los! 50 Antworten für Skeptiker und Glaubende, Einwand 2 Stephan Lange mit freundlicher Unterstützung des Verlags Neukirchener (2021)