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Sagen nicht alle Religionen eigentlich dasselbe?

Frieden durch Toleranz: Eine attraktive Idee

Wir Menschen sind seltsame Wesen: Wir sehnen uns nach Frieden und Liebe, reden von Frieden und Liebe und hören doch nicht auf, uns zu streiten. Dafür haben wir alle möglichen Gründe. Recht haben wir alle – in unseren Köpfen.

Somit drängt sich dem Betrachter dieses Dauerkonfliktes die Frage auf: Und was ist, wenn wir alle Recht haben? Dann brauchen wir uns nicht mehr zu streiten! Dann kehrt doch Friede ein! Das, wonach wir uns alle sehnen!

Lessing, ein Dichter aus dem 18 Jahrhundert, setzte sich für die gegenseitige Toleranz der Weltreligionen ein und vertrat die Idee, dass die abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) vor Gott gleich seien. Jeder müsse den Wert seiner Religion durch praktisches Tun und Liebe ohne Vorurteile beweisen. Gott würde dann nicht den Inhalt des Glaubens, sondern die Umsetzung des jeweiligen Glaubens bewerten. Dieser Ansatz entziehe den Religionskriegen die Grundlage. Es gibt einfach keinen Grund mehr, Andersdenkende zu bekämpfen. Kraft und Energie werden stattdessen in die Umsetzung der eigenen Ideale von Liebe, Demut und Gerechtigkeit gesteckt.

Zustimmen kann ich Lessing im folgenden Punkt: Wenn sich jeder an seiner eigenen Nase packen würde, wäre unserer Welt schon viel geholfen!

Es gibt unzählige Weltanschauungen

Schauen wir uns aber die Glaubensgrundlagen unserer Welt genauer an, so stellen wir gravierende Unterschiede fest. Zudem gibt es nicht nur drei oder vier Weltanschauungen, sondern Unzählige in allen Variationen. Nicht alle haben Liebe, Demut und Gerechtigkeit als Ideal. In manchem Kastensystem-Denken hilft man Armen nicht aus ihrer Not, da ihr Leid als notwendige Reinigung von schlechtem Karma gilt. Von der Evolution her gedacht, betonen andere eher Auslese und Stärke. Für manche, die den Glauben an einen endgültigen Sinn des Lebens verloren haben, stehen Spaß, Gesundheit und Grenzüberschreitungen an oberster Stelle. Würde jeder tatsächlich konsequent seine Weltanschauung ausleben, ohne durch die Gesellschaft und Gesetze in Schranken gehalten zu werden, so würde es in manchen Ecken dieser Welt eher konfliktreicher als friedvoller zugehen.

Wir brauchen Erlösung

Aus christlicher Perspektive verfehlt dieser Ansatz auch völlig den Kern des Christentums: Jesus Christus ist gekommen, um uns Menschen zu retten! Wir sind alle schuldig vor Gott und können vor ihm nicht gerecht dastehen – egal wie wir uns anstrengen. Wir genügen weder seinen noch unseren eigenen Ansprüchen! Wir brauchen zuallererst nicht mehr Toleranz oder Disziplin, sondern Erlösung! Auf Grundlage dieser Erlösung dürfen wir uns von Gott zu einem gerechteren, von Liebe geprägten Leben verändern lassen und Andersdenkende einladen, Jesus zu finden.

Wir brauchen zuallererst nicht mehr Toleranz oder Disziplin, sondern Erlösung!

Leider gab es während der Kirchengeschichte immer wieder Menschen, die sich Christen genannt und im Namen Jesu Andersdenkende unterdrückt, verfolgt und sogar umgebracht haben. Das war nie im Sinne Jesu und erfüllt uns Christen mit Traurigkeit.

Jedoch verkündet Jesus uns auch nicht die Toleranz als Frieden-bringendes Heilmittel, sondern Gnade und Wahrheit. Was das heißt, hat Jesus selber vorgelebt. Er hat furchtlos die Fehler seiner Jünger, der religiösen Elite und seiner Zeitgenossen aufgedeckt und Ihnen gleichzeitig Vergebung und Umkehr angeboten.

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

Die Bibel, Johannes 1:17

Ohne Gnade und Wahrheit wird niemand, ob als Individuum oder als Gesellschaft, echten Frieden finden. Toleranz alleine kann zwar unseren Zustand lindern, aber die Ursache – das Böse in dieser Welt – nicht beseitigen.

Dafür brauchen wir mehr. Wir brauchen Jesus. Die christliche Hoffnung mündet in seiner Wiederkunft. Erst wenn er in Gnade und Wahrheit das Zepter übernimmt, wird die Welt Frieden finden.