Kann es den wahren Glauben geben?

Es gibt so viele verschiedene Religionen und Glaubenssysteme auf der Welt, wie kann man da denken, dass gerade die eigene Weltanschauung die richtige ist? Und überhaupt: Lehren nicht alle Religionen im Grunde dasselbe? Ist es für ein moralisches Leben nicht egal, welcher Religion man angehört? Warum sollten ausgerechnet Christen recht haben?

Der Elefant im Raum

Eine verbreitete Ansicht über Religionen wird gern in folgendem Bild dargestellt: In einem Dorf voller Blinder erscheint eines Tages ein Elefant, der sogleich von mehreren Bewohnern betastet wird. Einer betastet den Fuß und spricht: „Das Wesen ist wie ein Baum!“ Der nächste betastet den Bauch und erwidert: „Nein, das Wesen ist wie ein Felsblock!“ Ein dritter schließlich betastet den Rüssel und sagt: „So ein Unsinn! Das Wesen ist wie eine Schlange!“ Dabei haben doch alle dasselbe Wesen betastet, wenn auch nur einen Teil davon. Anstatt aber zu erkennen, dass sie alle vom selben Wesen sprechen und nur einen Teil davon begriffen haben, behauptet nun jeder im vollen Besitz der Wahrheit zu sein. So ähnlich sei es mit Religionen, die alle behaupten, Gott bzw. das Übernatürliche zu kennen und zu beschreiben, wobei doch jeder nur einen Teil erkenne und das Gesamtbild sich aus all diesen Ansichten ergebe.

So weise und versöhnlich diese Sichtweise auch klingt, sie hat ein entscheidendes Problem: Der Beobachter in dem Gleichnis nimmt an, der einzig Sehende in dem Szenario zu sein. Woher würde er sonst wissen, dass es sich um ein Wesen (nämlich einen Elefanten) handelt? Wäre er genauso blind wie die anderen, könnte er zwar den Vorschlag bringen, wüsste es aber auch nicht besser. In diesem Fall könnte jeder andere tatsächlich recht haben oder auch alle falsch liegen: Der erste umarmt vielleicht wirklich einen Baum, der nächste liegt neben einem Stein und der dritte hadert gerade mit einer Schlange, doch das eigentliche Wesen bemerkt keiner.

Menschen, die das obige Bild auf Religionen übertragen, behaupten im Grunde selbst sehend zu sein, im Gegensatz zu den Gläubigen dieser Religionen. Abgesehen davon, dass dies nicht gerade Bescheidenheit ausdrückt, müsste derjenige dann auch in der Lage sein zu erklären, wie sich denn nun das Göttliche aus all diesen Anschauungen zusammensetzt. Wer sich nur ein wenig mehr mit verschiedenen Ansichten und Religionen auseinandergesetzt hat, wird schnell feststellen, dass dies ein unmögliches Unterfangen ist: Ist das höchste Ziel nun das Aufhören des Selbst oder ewiges Leben in Frieden und Freude? Habe ich nur dieses eine Leben oder werde ich immer wieder als ein neues Lebewesen geboren? Muss oder kann ich das höchste Ziel durch eigene Anstrengungen und Mühen erreichen oder kann es mir nur durch göttliche Gunst geschenkt werden? Gibt es am Ende eine moralische Instanz, die mein Leben beurteilt und über mein ewiges Dasein bestimmt, oder komme ich früher oder später ohnehin an diesem Ziel an? Meint es die höchste Instanz gut oder schlecht mit mir? Ja, gibt es sie überhaupt?

Alle diese Fragen berühren Kerngedanken der verschiedenen Weltbilder und stehen in einem unüberwindbaren Widerspruch. Es können nicht gleichzeitig alle diese Dinge wahr sein. Selbst wenn jemand postuliert, dass Menschen auf verschiedenen Wegen am Ende alle an ihr jeweiliges Ziel gelangen, so ist doch keiner dieser Wege absolut wahr (also für jeden Menschen gültig). Das mag manchen Weltanschauungen egal sein, andere hingegen können dem aufgrund ihres eigenen Anspruches nicht zustimmen.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es in gewissen Lebensregeln und moralischen Fragen durchaus Übereinstimmungen zwischen den verschiedenen Weltanschauungen gibt. Es gibt nämlich auch viele Unterschiede: Haben Menschen per se eine Würde oder nicht? Sind Sklaverei und Aus­beutung „Ungläubiger“ richtig und gut? Sind Männer und Frauen gleichwertig? Sind Menschen­opfer in Ordnung? Dies sind nur wenige Beispiele, um das Dilemma der Religionen aufzuzeigen. Wir haben im säkularen Westen einen Wertekanon und entsprechende Einrichtungen, die zu großen Teilen von christlichen Werten geprägt wurden: Würde des Menschen, Gleichwertigkeit von Männern und Frauen (tatsächlich!), Abschaffung der Sklaverei, Sozialhilfesysteme, etc. Finden wir es nun gut und richtig, wenn in anderen Kulturen aufgrund deren Religionen z.B. Sklaverei oder Menschenopfer als moralisch einwandfrei gelten?

Warum sollte ausgerechnet die Bibel recht haben?

Selbst wenn einem persönlich die Unvereinbarkeit verschiedener Weltanschauungen klar ist, blei­ben immer noch Fragen: Woher soll ich wissen, dass diese oder jene Religion wahr ist? Sind nicht vielleicht alle Systeme falsch? Warum gerade die Bibel bzw. das Christentum? Jesus ist die zentrale Figur in der Bibel und er hat folgende Aussagen über sich selbst getätigt:

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Die Bibel, Johannesevangelium, 14:6

Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.

Die Bibel, Johannesevangelium, 18:37

Jesus stellt hier einen Wahrheitsanspruch auf, der in dieser Radikalität in anderen Religionen kaum zu finden ist. Gleichzeitig legt er einen Weg dar, durch den man selbst überprüfen kann, ob seine Aussagen wahr sind oder nicht:

Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Nachkommenschaft und sind nie jemandes Sklaven gewesen. Wie sagst du: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Sklave. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; der Sohn bleibt für immer. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.

Die Bibel, Johannesevangelium, 8:31-36

Jesus verspricht seinen Anhängern, sie von der Macht der Sünde zu befreien. Unter dem Oberbegriff „Sünde“ lassen sich u.a. alle Formen unmoralischen Handelns, aber auch Abhängigkeiten und Zwänge verstehen, die Folgen dieses Handelns sind. Sehr viele Christen aus den unterschiedlichsten Kulturen haben genau das erlebt und können es bezeugen. Je nach Ausgangslage mag die erlebte Veränderung bei dem ein oder anderen größer oder unspektakulärer sein, doch alle eint die Überzeugung, dass dies durch Jesus geschehen ist. Es gibt keine andere Weltanschauung mit vergleichbar starken Aussagen/Ansprüchen und entsprechenden Bestätigungen in der erlebbaren Wirklichkeit. Wenn Tausende dies bezeugen können: Was hindert mich noch daran, es selbst zu überprüfen?

Wenn du mehr über Jesus Christus erfahren willst, eignet sich das Lukas-Evangelium sehr gut als Einstieg.