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Halloween – Süßes oder Saures? Spaß oder Ernst?

Halloween – Der Hype ist real

Wer verkleidet sich nicht gern? Schlüpft nicht gern in eine andere Rolle, die dem anderen auch einen Schrecken einjagen kann? Vielleicht erscheint es vielen Erwachsenen zu albern, aber Kinder lieben es. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn am Vorabend des 01. Novembers kostümierte Kinder als Hexe, Gespenster oder Monster durch die Nachbarschaft ziehen und „Süßes oder Saures“ schreien, es ist eben Halloween.

Ein Event, das in Deutschland immer beliebter wird. Ach ja, 1986 wurde zum ersten Mal in Deutschland eine erste große Halloween Party gefeiert, bis dahin gab es ein Bewusstsein für den Reformationstag, der daran erinnert, dass Martin Luther am 31.10. seine 95 Thesen an die Schlosskirchen-Tür in Wittenberg nagelte, um die Kirche an ihre eigentliche Grundlage zu erinnern: der Glaube an Jesus Christus, Gottes Gnade und die Relevanz der Bibel. Die Geburtsstunde der Protestanten.

Doch längst überschattet der Hype um Halloween die  gesellschaftsprägende Heldentat von Martin Luther. Leider können somit immer weniger Menschen die Reformation erklären und  finden auch keine klare Haltung für oder wider Halloween. Daher versuchen wir einmal etwas Licht ins Dunkel zu bringen: Was steckt hinter dem Gruselfest? Ist es reine Unterhaltung? Horror? Einfach nur Kürbisdeko? Mitmachen, ignorieren oder ablehnen?

Der Ursprung von Halloween

Das „all Hallows‘ Eve“ Fest hat seinen Ursprung in Irland und weite Bestandteile der mit Halloween verbundenen Bräuche gehen auf eine Zeremonie keltischer Druiden zurück. Die Kelten verehrten den Sonnen- und Totengott. Nach altem Glauben erlaubte der Totengott „Samhain“ am letzten Tag des keltischen Jahres (31. Oktober) den Seelen die in dem Jahr verstorben sind, nach Hause zurückzukehren und offene Streitigkeiten und Unrecht mit den Lebenden zu begleichen.

Um sich vor den Geistern der Toten zu schützen, wurden große Feuer entzündet und Getreide geopfert, um die Seelen der Verstorbenen zu beschwichtigen. Vor den Häusern wurden kleine Gaben aufgestellt, die die Geister besänftigen und sie von Untaten abhalten sollten. Auch verkleidete man sich mit Tierfellen und Tierköpfen, um die Geister zu erschrecken.

Um sich vor den Geistern der Toten zu schützen, wurden große Feuer entzündet und Getreide geopfert, um die Seelen der Verstorbenen zu beschwichtigen.

Später wurden Gesichter in Rüben geschnitzt, um die Geister glauben zu lassen, dass hier bereits eine unerlöste Seele sein Zuhause gefunden hat.

Doch warum breitete sich dieses irische Brauchtum weltweit aus? Grund dafür ist die große Hungersnot zwischen 1845-1850 in Irland, in der Hunderttausende Iren nach Amerika auswanderten und dort der Brauch von Halloween verbreiteten. Anstatt Rüben wurden Kürbisse verwendet.

Eine Frage der Zeit

Und weil wir in Europa fast jeden amerikanischen Trend kopieren, war es nur eine Frage der Zeit bis wir unsere eigenen christlichen Wurzeln eintauschen würden und das Gruselfieber Einzug hielt. Ab 1991 wurden vermehrt schauerlich grinsende Kürbisköpfe vor die Haustüren deutscher Haushalte gestellt und das Bewusstsein für die knapp 500 Jahre alte Heldentat von Martin Luther, die eine ganze Gesellschaft zur Erneuerung und Umdenken prägte, wurde erstickt mit keltischem Brauchtum.

Sollten wir uns hier nicht einmal gründlich hinterfragen, warum wir jahrhundertealte christliche Tradition – die bei näherem Hinschauen sogar eine fundamentale Errungenschaft zurück zu den biblischen Grundwerten (Gnade statt Ablass) darstellt – durch einen gruseligen Spaß Trend bereitwillig eintauschen? Was sagt das über den Zustand von dir und mir sowie unserer Gesellschaft aus? Und um noch konkreter zu werden: Wer sagt eigentlich, dass Halloween-feiern unbedenklich betrachtet werden kann, wenn sich Eltern an Jugendpsychiater wie beispielsweise an Prof. Marcel Romanos (Direktor der Klinik für Kinder- und Jungendpsychatrie der Universitätsklinik in Würzburg) wenden, weil nicht alle Kinder es witzig finden, bluttriefenden Zombies oder klappernden Skeletten zu begegnen und in der Folge echte Panik und Ängste entwickeln.

Wo der Spaß aufhört

Für Psychologin Annika Rötters hört der gruselige Spass dann auf, wenn Kinder verstört das Weinen anfangen, sich verstecken möchten und ihre Verunsicherung mit dem Wunsch ausdrücken, den Heimweg anzutreten.

Svenja (38) Mutter von 2 Kindern aus Erlangen öffnet am Abend des 31. Oktobers ihre Haustür nicht für „Süßes oder Saures“ und begründet das mit logischem Hausverstand: „Skelette, abgetrennte Körperteile und Geister fand ich schon immer unheimlich. Halloween feiern hat eine Tradition, aber eben nicht bei uns hier in Deutschland. Wer von Haus zu Haus ziehen möchte, kann dies an Sankt Martin tun. Dazu muss ich nicht ein Fest mit amerikanischem Overload übernehmen. Als Eltern versuchen wir das ganze Jahr über, gruselige Dinge, Tod, Geister und das alles von unseren Kindern fernzuhalten. Dann kommt Halloween – und schon gibt es düstere Dinge im Überfluss! Das ist ein Widerspruch, den ich nicht verstehen kann.“

Auch wenn heutzutage Halloween in unserer Gesellschaft verniedlicht wird, entspringt es okkulten Praktiken der Geisterbeschwörung, Wahrsagerei und Kontakt mit Verstorbenen.

Und hier ist der springende Punkt, der uns (Eltern) sensibilisieren muss. Auch wenn heutzutage Halloween in unserer Gesellschaft verniedlicht wird, entspringt es okkulten Praktiken der Geisterbeschwörung, Wahrsagerei und Kontakt mit Verstorbenen.

Wenn Martin Luther heute seine berühmten 95 Thesen an den Haupteingang der Schlosskirche von Wittenberg schlagen würde, dann würde er sicherlich eine weitere hinzufügen: Macht nicht das, was alle Menschen ohne Gottesbewusstsein tun, sondern haltet euch an Gott. Schon im Alten Testament hat Gott seinem Volk Israel diesen Grundsatz mitgegeben, der auch uns heute eine gute Leitplanke gibt:

Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, so sollst du nicht lernen, nach den Gräueln jener Heidenvölker zu handeln. Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei, oder ein Beschwörer oder ein Zauberer oder einer, der Geister bannt, oder ein Geisterbefrager oder ein Hellseher oder jemand, der sich an die Toten wendet. Denn wer so etwas tut, ist dem HERRN ein Gräuel, und um solcher Gräuel willen vertreibt der HERR, dein Gott, sie vor dir aus ihrem Besitz. Du aber sollst dich ganz an den HERRN, deinen Gott, halten;

5. Mose 18, 9-13
Cornelius Wenz
Cornelius Wenz