Körper und Seele
Ich stehe vor dem Leichnam meines Nachbarn. Die Wiederbelebungsversuche des herbeigerufenen Notarztes waren erfolglos, vor 15 Minuten ist mein Nachbar verstorben. Sein Körper liegt vor mir, ohne Atem, ohne Leben, ohne Geist. Vor mir liegt nicht mehr eine ganze Person. Ich sehe nur noch eine Hülle.
Im religiösen Sprachgebrauch nennen wir den körperlosen Teil, der den Körper meines Nachbarn bis vor kurzem noch bewohnte und erfüllte „Seele“.
Wo ist sie nun hin, die „Seele“ meines Nachbarn?
Die Menschheit hat darauf mehrere Antworten zu geben versucht. Hier eine Auswahl:
- Die Seele lebt an einem anderen Ort weiter – mit oder ohne Körper.
- Die Seele kommt mit einem anderen Körper zurück auf die Welt.
- Die Seele verschwindet wie ein Tropfen im großen Ozean des Seins.
- Sie hat nie existiert. Der Mensch ist nur eine Maschine, die irgendwann aufhört zu laufen.
Es ist offensichtlich, dass nicht alle Antworten zusammen richtig sein können. Doch was stimmt nun? Sind wir hier völlig der Spekulation oder dem blinden Glauben ausgeliefert?
Nein, nicht gänzlich. Denn der Mensch versucht durch Nahtodforschung und der Untersuchung sogenannter übernatürlicher Phänomene der „Seele“ oder dem „Bewusstsein“ auf die Spur zu kommen. Dabei stößt er immerhin auf Indizien, dass unsere Seele real existiert und auch nach dem Tod weiterlebt.
Christus als glaubwürdige Quelle
Wir Christen haben noch eine andere glaubwürdige Quelle: Es ist Jesus Christus. Er hat von sich selber behauptet, dass er aus dem “Jenseits” gekommen ist:
Er aber sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her, ich bin von oben her. Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.
Johannes 8:23
Wer sich mit Jesus befasst, merkt schnell, dass er sich durch seine Worte und Taten von dem „Normalbürger“ abhebt. Seine Worte haben eine Autorität, die unsere Weltgeschichte mitgeprägt haben. Und dieser Jesus spricht sehr viel über die Seele und das Leben nach dem Tod.
Hier einige Zitate:
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.
Matthäus 10:28
Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Matthäus 25:46
Auf Grundlage dieser und anderen Aussagen Jesu glauben wir Christen:
Es gibt ein Leben nach dem Tod
- a. entweder mit Gott
- b. oder entfernt von Gott
Christus als glaubwürdige Quelle
Die Weichenstellung für ein Leben mit Gott oder entfernt von Gott ist, laut Jesus, der Glaube an ihn:
Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?
Johannes 11:25-26
Jesus spricht hier nicht nur von einem Fortbestehen der Seele, sondern von einer leiblichen Auferstehung. Paulus präzisiert diese in 1 Korinther 15:44 und spricht von einem geistigen Leib:
Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistiger Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistigen Leib.
1. Korinther 15:44
Das Gericht Gottes
Die Bibel spricht aber nicht nur von der Auferstehung der Toten, sondern auch von dem gerechten Gericht Gottes, das die Menschen nach dem Tod erwartet.
Nach Offenbarung 20:13-15 bedeutet dies die Verurteilung derjenigen, die die Gnade in Christus abgelehnt haben und somit nicht im Buch des Lebens eingetragen sind:
Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn jemand nicht im Buche des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den Feuersee geworfen.
Offenbarung 20:13-15
Den Menschen, die ihr Vertrauen auf Jesus setzen, gilt jedoch nach Hebräer 9:27-28 die Verheißung des ewigen Lebens. Christus hat das Gerichtsurteil Gottes, die Todesstrafe für die Sünder, auf sich genommen:
Und so, wie jeder Mensch einmal sterben muss und dann vor Gericht gestellt wird, so wurde auch Christus, der Messias, einmal geopfert, um sich die Sünden von vielen aufzuladen. Wenn er dann zum zweiten Mal erscheint, kommt er nicht mehr wegen der Sünde, sondern wird denen die endgültige Rettung bringen, die auf ihn warten.
Hebräer 9:27-28
Der moderne Mensch tut sich schwer mit den Gedanken an Gericht, Verurteilung, Auferstehung und ewiges Leben.
Trotzdem stehen die Aussagen Jesu über das Jenseits deutlich vor uns. Die Wissenschaft wird weiter forschen und uns in der Frage des Weiterlebens nach dem Tod immerhin ein: „scheint plausibel“ zurufen.
Der Glaube an Jesus als Quelle des für uns Uneinsehbaren ist für mich jedoch die solideste Antwort.